Griechischer
Tauchgang – Der zweite Versuch
29.07.2017
Ein Frühstück, ein kurzer technischer Check und dann geht es
– nein, nicht nach Delphi – nach Isthmia zurück. Das Wetter ist hervorragend:
Wenig Wind und strahlender Sonnenschein. John hat uns das Angebot gemacht, mit
dem Boot zu einem wirklich schönen Tauchplatz zu fahren.
Der Verkehr auf dem Weg aus der griechischen Hauptstadt ist
einfach spannend. Jeder fährt wie er will, aber es funktioniert. Ich schätze
den Anteil der Motorradfahrer, die hier einen Helm tragen, auf deutlich unter
zehn Prozent. Ein großer Unterschied zu den deutschen Verkehrsregeln ist
die Vorschrift, dass derjenige, der in einen Kreisel einfährt immer Vorfahrt
hat. Aber die Aufmerksamkeit und die Toleranz der griechischen Verkehrsteilnehmer
ist einfach enorm und selbstbewusste Fahrweise zieht einfach in südlichen
Ländern.
Alles geht gut. Wir machen noch einen kurzen Halt am Kanal
von Korinth, der Wasserstraße, die den Sauronischen mit dem Korinthischen Golf
verbindet und sind wie vereinbart um Punkt elf am Tauchcenter. Nachdem die
Ausrüstung an Bord ist, geht es los.
Wir fahren zu einer unbewohnten kleinen Insel und gehen vor
Anker. John hat Flaschen, Jackets und Atemregler vorbereitet und innerhalb von
dreißig Minuten sind wir unter Wasser.
Erst tauchen wir ein Stück um die Insel. Das Wasser ist hier
recht seicht, etwa fünf, sechs Meter tief, aber dann geht es steil nach unten.
John hatte von einer Steilwand gesprochen, an der es Einiges zu sehen gebe.
Ein Schwarm schwarzer kleiner Fische begegnet uns und wir
schwimmen mitten hindurch. Der 3D-Effekt ist einfach phantastisch.
Auch als wir
etwas später auf eine Gruppe Schnapper treffen, macht es fast den Eindruck, als
ob die etwa 30 cm langen Tiere sich einen Spaß daraus machen immer wieder um
uns herum zu schwimmen.
Wir befinden uns nun etwa 25 m unter der Oberfläche und
die Sicht ist gut. Die Steilwand scheint nach unten kein Ende zu nehmen aber
durch die Kapazität der Flaschen sind uns Grenzen gesetzt. Ich signalisiere
John, dass ich nur noch hundert Bar in der Flasche habe und wir machen uns auf
den Rückweg.
Wir tauchen langsam aber kontinuierlich nach oben und brauchen
deshalb keine Deko-Pause zu machen. Auf dem Rückweg sehe ich noch eine Art
Steinfisch und einen etwa vierzig Zentimeter langen Tausendfüßler, der auf dem
Grund unterwegs ist.
Nach 45 Minuten steigen wir glücklich und zufrieden aufs Boot
und lassen uns und die Ausrüstung in der Sonne trocknen.
Auf dem Rückweg macht
John noch einmal an einer Stelle halt, an der die Berge recht steil ins Meer
abfallen. Es gibt dort eine Quelle, die unmittelbar nachdem sie aus dem Berg
kommt ins Meer fließt, quasi ein unterirdischer Bach.
Man kann unter einem
Felsen gegen die Strömung schwimmen und befindet sich plötzlich in der
sagenhaften Badewanne der schönen Helena. Schon als wir ins Wasser springen und
auf die beschriebene Stelle an Land zu schwimmen, spüren wir den Unterschied.
Das Wasser wird kälter, je näher wir der sprudelnden Quelle kommen.
Erst geht
es durch eine schmale Stelle zwischen den Felsen hindurch und dann für die
Mutigsten im mittlerweile 12 Grad kalten Wasser unter einem Felsen hindurch bis
in die besagte Badewanne.
Kurze Zeit später sind wir erfrischt wieder auf dem Boot und
fahren weiter. Ein kurzer Halt am antiken Hafen von Korinth rundet die
Tauchtour ab und wir schippern zurück zum Tauch-Center.
Kurze Zeit später sitzen zwei Menschen glücklich und erfüllt
in einem Opel Olympia und sind auf dem Weg zu ihrer letzten Unterkunft in
Griechenland am Golf von Korinth, wo sie einen wunderschönen Sonnenuntergang
genießen werden.
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