Dienstag, 25. Juli 2017

Von Albanien nach Griechenland



23.07.2017


Wir starten Sonntag früh in Durres und sehen auf dem Weg aus der Stadt viele Männer und Frauen, die an der Straße stehen und mit einem Schlüssel winken. Sie sind so auf der Jagd nach Übernachtungsgästen, denen sie dann günstig Zimmer vermieten. Wir können leider nur freundlich zurückwinken und bewegen uns weiter in einer langen Schlange stadtauswärts.

Als wir auf die Autobahn fahren, hält plötzlich vor uns ein Bus. Aus dem Reiseführer wissen wir, dass hinter Bussen immer Vorsicht geboten ist. Da es hier eigentlich keine Fahrpläne oder Bushaltestellen gibt, halten sie oft unvermittelt und manchmal sehr abrupt an.
Die Leute stehen einfach mit ihren Koffern oder Taschen am Straßenrand und warten. Auch später auf der Autobahn stehen immer wieder Einheimische an der Seite, die auf den Bus warten. Diesen und viele andere wertvolle Tipps bzgl. Albanien haben wir aus dem Reiseführer "Albanien Europas letztes Geheimnis individuell entdecken" vom hobo-team.de Martina Kaspar und Günther Holzmann, die hier unbedingt einmal erwähnt werden müssen.

Nicht selten kommt uns auch ein Fahrradfahrer entgegen – richtig, auf der Autobahn.

In der Stadt Fier leitet uns das Navi mal wieder voll in eine Einbahnstraße, aber von der falschen Seite. Ein Italiener erklärt uns den richtigen Weg…


Und weiter geht es, zuerst nach Tepelena und dann nach Gjirokastra.

Das Charakteristische an der Stadt ist die riesige Festung, die über allem thront. Sie hatte in der Vergangenheit immer wieder große strategische Bedeutung in kriegerischen Auseinandersetzungen. Wir biegen von der Nationalstraße ab und bewegen uns über die leichten aber sehr steilen Serpentinen, bis der Motor sich – zum ersten Mal für heute - in kürzester Zeit mit der Temperaturanzeige tief in den roten Bereich bewegt. Wir müssen anhalten und ihn besänftigen. Das Foto spricht – denke ich – für sich…


Anschließend fahren wir weiter bis zum Parkplatz unterhalb der Festung.

Die Parkgebühr von 100 Lek können wir nicht zahlen, da der Parkwächter auf 2000 nicht wechseln kann. Also genehmigen wir uns ein Mittagessen, damit wir den Parkplatz bezahlen können. Über grobes Pflaster und enge Gassen führt es uns bei über vierzig Grad in Richtung Festung. Auf dem steilen Weg dorthin gibt es immer wieder Leute, die ihre selbstgemachten Gegenstände oder auch Kräuter zum Verkauf anbieten.

Beim Betreten der Festung sinkt die Temperatur schlagartig um 15 – 20 Grad. Die Mauern, die direkt auf den Fels gebaut sind schirmen die Hitze wirkungsvoll ab.
Der Weg in der Festung führt uns zuerst in eine Waffengalerie. Etwa 30 Geschütze sind zu sehen, die den Zeitraum von 1900 bis 1945 abdecken; Haubitzen mit Mündungsläufen, die bis zu acht Meter lang sind.
Dann geht es nach draußen, wo es eine Lockheed T33 zu sehen gibt, die irgendwann in den 50er Jahren hier zur Landung gezwungen wurde, weil man sie für ein Spionage-Flugzeug hielt.


Der Ausblick ins Tal ist überwältigend. Hier sind einige Bilder von Uhrturm, Gängen und Panorama:




Wir sind wieder auf dem Weg Richtung Ioannina/Griechenland. Claudia hatte die geniale Idee, hier noch eine Übernachtung einzuplanen, da die ganze Strecke bis Olympia von hier aus einfach zu weit gewesen wäre.
Nach 18 km stehen wir an der Grenze, die nicht zu vergleichen ist mit den letzten Grenzübergängen: kein Stau, keine misstrauischen Grenzbeamten. Einfach rüber und gut.

Ioannina liegt wunderschön an einem See mit dem Namen Limni Ioanninon Pamvotida.

Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen haben, gönnen wir uns noch einen Spaziergang am See entlang bis zur Zitadelle und finden vor den antiken Stadtmauern ein Restaurant, das uns im Hotel empfohlen wurde: Balsamico – in jeder Hinsicht empfehlenswert.

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