23.07.2017
Wir starten Sonntag früh in Durres und sehen auf dem Weg aus der Stadt viele Männer und Frauen, die an der Straße stehen und mit einem Schlüssel winken. Sie sind so auf der Jagd nach Übernachtungsgästen, denen sie dann günstig Zimmer vermieten. Wir können leider nur freundlich zurückwinken und bewegen uns weiter in einer langen Schlange stadtauswärts.
Wir starten Sonntag früh in Durres und sehen auf dem Weg aus der Stadt viele Männer und Frauen, die an der Straße stehen und mit einem Schlüssel winken. Sie sind so auf der Jagd nach Übernachtungsgästen, denen sie dann günstig Zimmer vermieten. Wir können leider nur freundlich zurückwinken und bewegen uns weiter in einer langen Schlange stadtauswärts.
Als wir auf die Autobahn fahren, hält plötzlich vor uns ein
Bus. Aus dem Reiseführer wissen wir, dass hinter Bussen immer Vorsicht geboten
ist. Da es hier eigentlich keine Fahrpläne oder Bushaltestellen gibt, halten
sie oft unvermittelt und manchmal sehr abrupt an.
Die Leute stehen einfach mit
ihren Koffern oder Taschen am Straßenrand und warten. Auch später auf der
Autobahn stehen immer wieder Einheimische an der Seite, die auf den Bus warten.
Diesen und viele andere wertvolle Tipps bzgl. Albanien haben wir aus dem
Reiseführer "Albanien Europas letztes Geheimnis individuell entdecken" vom hobo-team.de Martina Kaspar und Günther Holzmann, die hier
unbedingt einmal erwähnt werden müssen.
Nicht selten kommt uns auch ein Fahrradfahrer entgegen –
richtig, auf der Autobahn.
In der Stadt Fier leitet uns das Navi mal wieder voll in eine
Einbahnstraße, aber von der falschen Seite. Ein Italiener erklärt uns den
richtigen Weg…
Und weiter geht es, zuerst nach Tepelena und dann nach
Gjirokastra.
Das Charakteristische an der Stadt ist die riesige Festung,
die über allem thront. Sie hatte in der Vergangenheit immer wieder große
strategische Bedeutung in kriegerischen Auseinandersetzungen. Wir biegen von
der Nationalstraße ab und bewegen uns über die leichten aber sehr steilen
Serpentinen, bis der Motor sich – zum ersten Mal für heute - in kürzester Zeit
mit der Temperaturanzeige tief in den roten Bereich bewegt. Wir müssen anhalten
und ihn besänftigen. Das Foto spricht – denke ich – für sich…
Anschließend fahren wir weiter bis zum Parkplatz unterhalb
der Festung.
Die Parkgebühr von 100 Lek können wir nicht zahlen, da der
Parkwächter auf 2000 nicht wechseln kann. Also genehmigen wir uns ein
Mittagessen, damit wir den Parkplatz bezahlen können. Über grobes Pflaster und
enge Gassen führt es uns bei über vierzig Grad in Richtung Festung. Auf dem
steilen Weg dorthin gibt es immer wieder Leute, die ihre selbstgemachten
Gegenstände oder auch Kräuter zum Verkauf anbieten.
Beim Betreten der Festung sinkt die Temperatur schlagartig um
15 – 20 Grad. Die Mauern, die direkt auf den Fels gebaut sind schirmen die
Hitze wirkungsvoll ab.
Der Weg in der Festung führt uns zuerst in eine
Waffengalerie. Etwa 30 Geschütze sind zu sehen, die den Zeitraum von 1900 bis
1945 abdecken; Haubitzen mit Mündungsläufen, die bis zu acht Meter lang sind.
Dann geht es nach draußen, wo es eine Lockheed T33 zu sehen gibt, die
irgendwann in den 50er Jahren hier zur Landung gezwungen wurde, weil man sie
für ein Spionage-Flugzeug hielt.
Der Ausblick ins Tal ist überwältigend. Hier sind einige
Bilder von Uhrturm, Gängen und Panorama:
Wir sind wieder auf dem Weg Richtung Ioannina/Griechenland. Claudia hatte die geniale Idee, hier noch eine Übernachtung einzuplanen, da die ganze Strecke bis Olympia von hier aus einfach zu weit gewesen wäre.
Nach 18 km
stehen wir an der Grenze, die nicht zu vergleichen ist mit den letzten
Grenzübergängen: kein Stau, keine misstrauischen Grenzbeamten. Einfach rüber
und gut.
Ioannina liegt wunderschön an einem See mit dem Namen Limni
Ioanninon Pamvotida.
Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen haben, gönnen wir uns
noch einen Spaziergang am See entlang bis zur Zitadelle und finden vor den
antiken Stadtmauern ein Restaurant, das uns im Hotel empfohlen wurde: Balsamico
– in jeder Hinsicht empfehlenswert.
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