Montag, 31. Juli 2017




Griechischer Tauchgang – Der zweite Versuch

29.07.2017

Ein Frühstück, ein kurzer technischer Check und dann geht es – nein, nicht nach Delphi – nach Isthmia zurück. Das Wetter ist hervorragend: Wenig Wind und strahlender Sonnenschein. John hat uns das Angebot gemacht, mit dem Boot zu einem wirklich schönen Tauchplatz zu fahren.

Der Verkehr auf dem Weg aus der griechischen Hauptstadt ist einfach spannend. Jeder fährt wie er will, aber es funktioniert. Ich schätze den Anteil der Motorradfahrer, die hier einen Helm tragen, auf deutlich unter zehn Prozent. Ein großer Unterschied zu den deutschen Verkehrsregeln ist die Vorschrift, dass derjenige, der in einen Kreisel einfährt immer Vorfahrt hat. Aber die Aufmerksamkeit und die Toleranz der griechischen Verkehrsteilnehmer ist einfach enorm und selbstbewusste Fahrweise zieht einfach in südlichen Ländern.
Alles geht gut. Wir machen noch einen kurzen Halt am Kanal von Korinth, der Wasserstraße, die den Sauronischen mit dem Korinthischen Golf verbindet und sind wie vereinbart um Punkt elf am Tauchcenter. Nachdem die Ausrüstung an Bord ist, geht es los.


Wir fahren zu einer unbewohnten kleinen Insel und gehen vor Anker. John hat Flaschen, Jackets und Atemregler vorbereitet und innerhalb von dreißig Minuten sind wir unter Wasser.

Erst tauchen wir ein Stück um die Insel. Das Wasser ist hier recht seicht, etwa fünf, sechs Meter tief, aber dann geht es steil nach unten. John hatte von einer Steilwand gesprochen, an der es Einiges zu sehen gebe.

Ein Schwarm schwarzer kleiner Fische begegnet uns und wir schwimmen mitten hindurch. Der 3D-Effekt ist einfach phantastisch.
Auch als wir etwas später auf eine Gruppe Schnapper treffen, macht es fast den Eindruck, als ob die etwa 30 cm langen Tiere sich einen Spaß daraus machen immer wieder um uns herum zu schwimmen.
Wir befinden uns nun etwa 25 m unter der Oberfläche und die Sicht ist gut. Die Steilwand scheint nach unten kein Ende zu nehmen aber durch die Kapazität der Flaschen sind uns Grenzen gesetzt. Ich signalisiere John, dass ich nur noch hundert Bar in der Flasche habe und wir machen uns auf den Rückweg.
Wir tauchen langsam aber kontinuierlich nach oben und brauchen deshalb keine Deko-Pause zu machen. Auf dem Rückweg sehe ich noch eine Art Steinfisch und einen etwa vierzig Zentimeter langen Tausendfüßler, der auf dem Grund unterwegs ist.

Nach 45 Minuten steigen wir glücklich und zufrieden aufs Boot und lassen uns und die Ausrüstung in der Sonne trocknen.
Auf dem Rückweg macht John noch einmal an einer Stelle halt, an der die Berge recht steil ins Meer abfallen. Es gibt dort eine Quelle, die unmittelbar nachdem sie aus dem Berg kommt ins Meer fließt, quasi ein unterirdischer Bach.
Man kann unter einem Felsen gegen die Strömung schwimmen und befindet sich plötzlich in der sagenhaften Badewanne der schönen Helena. Schon als wir ins Wasser springen und auf die beschriebene Stelle an Land zu schwimmen, spüren wir den Unterschied. Das Wasser wird kälter, je näher wir der sprudelnden Quelle kommen.
Erst geht es durch eine schmale Stelle zwischen den Felsen hindurch und dann für die Mutigsten im mittlerweile 12 Grad kalten Wasser unter einem Felsen hindurch bis in die besagte Badewanne.

Kurze Zeit später sind wir erfrischt wieder auf dem Boot und fahren weiter. Ein kurzer Halt am antiken Hafen von Korinth rundet die Tauchtour ab und wir schippern zurück zum Tauch-Center.






Kurze Zeit später sitzen zwei Menschen glücklich und erfüllt in einem Opel Olympia und sind auf dem Weg zu ihrer letzten Unterkunft in Griechenland am Golf von Korinth, wo sie einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen werden.


Sonntag, 30. Juli 2017


Calimera Athina

28.07.2017

Guten Morgen Athen! Wir kaufen uns ein 24-Stunden Ticket und besteigen die Metro, die hier in Athen sehr überschaubar ist. Nach vier Stationen sind wir an der Haltestelle Akropoli, mitten in der Antike. Griechen und Römer haben sich hier bautechnisch ausgetobt. Die Griechen machen allerdings klar das Rennen.
Hadriansbogen
Wir passieren den Hadriansbogen und sind beim Olympeion, einem mächtigen Zeustempel, von dem allerdings nur noch etwa 14 Säulen stehen.

Olympeion mit Zeus-Tempel

Die Sonne brennt und wir beschließen, erst einmal ein klimatisiertes Museum aufzusuchen.


Agora mit Hephaistos-Tempel


Dann besuchen wir den antiken Marktplatz – die Agora – und passieren die Stelle von wo aus Platon und Aristoteles zum Volk gesprochen haben. Wir atmen förmlich die Geschichte des Areals, während wir die Stufen zum hervorragend erhaltenen Hephaistos-Tempel hochsteigen. Von hier aus hat man auch einen wunderschönen Blick über Agora und auf die Akropolis.


Danach beginnt der Aufstieg auf den 156 Meter hohen Götterberg.
Theater des Herodes Atticus








Zuerst geht unser Weg vorbei am Theater des Herodes Atticus, wo auch heute noch oft Veranstaltungen stattfinden.



Propyläen mit Niketempel







Dann betreten wir die Treppe zum Propyläen, der Eingangshalle der ganzen Anlage und sehen zu unserer Rechten den kleinen Nike-Tempel.


Parthenon
Auf dem leicht gewölbten Plateau steht an der höchsten Stelle seit nunmehr 2500 Jahren das monumentale Parthenon. Alle anderen Tempel Griechenlands haben maximal 6 x 13 Säulen. Das Parthenon macht die Ausnahme mit 8 x 17.

Die Aussicht ist phänomenal! Nach allen Seiten sieht man wie das Häusermeer sich auch an die Hänge der umliegenden Berge schmiegt. Unglaublich, dass hier fast die Hälfte der griechischen Bevölkerung lebt…

Erechteion






Auf dem Rückweg liegt das Erechteion mit der seitlich angebauten Korenahalle, das letzte der vier recht gut erhaltenen Bauwerke des heiligen Bezirks.
Dionysos-Theater







Wir wählen den Weg nach Südosten, der am Dionysos-Theater vorbeiführt und verlassen das Gelände.

Wir beschließen nun zum gemütlichen Teil des Tages überzugehen und stürzen uns in die Plaka, den ältesten Stadtteil Athens, wo das Leben sprudelt. Viele kleine Geschäfte gibt es hier und Cafés mit original griechischer Live-Musik.
Mitesser
Beim Abendessen hat sich sogar ein kleiner Mitesser zu uns gesellt, der uns beim Brot essen unterstützt.






Wir sitzen zuletzt in einem Straßencafé mit tollem Blick auf die hell angestrahlte Akropolis, ein Blick den wir in unser persönliches Schatzkästchen packen und der einen würdigen Abschluss bildet für diesen wunderschönen Tag.
Akropolis bei Nacht


Freitag, 28. Juli 2017


Tauchgang mit Hindernissen und der Weg zur Hauptstadt
27.07.2017
Der Tag beginnt mit Wind und Wolken. Schön, dass die Sonne etwas im Hintergrund ist, dann ist die Sonnenbrandgefahr gering. Als wir uns an diesem Morgen dem Olympia nähern, erkenne ich, dass die Halterung für den Auspuff, die ich am Vortag geflochten hatte, doch nicht für die Ewigkeit bestimmt war.
Wir machen uns trotzdem auf den Weg nach Isthmia und treffen John an der Tauchbasis. Er hat einen großen Geländewagen und teilt uns mit, dass wir günstiger Weise bei ihm mitfahren und wir unsere Ausrüstung in seinem Kofferraum verstauen sollen. Es gibt also keine Gruppe Taucher, sondern wir sind die VIPs.

Unser Weg führt über den tiefen Kanal von Korinth bis nach Lautrakia, über eine steile, sehr unwegsame Schotterpiste hinunter zum Meer. John äußert sich skeptisch über den starken Wind und den Wellengang.
Der Einstieg ins Meer ist kaum möglich und durch das aufgewühlte Wasser ist die Sicht gleich Null. Enttäuscht müssen wir den Tauchgang beenden, noch bevor er begonnen hat. Safety first – besonders beim Tauchen. Bevor wir uns verabschieden frage ich John, ob er möglicherweise einen kräftigen Draht besitzt um die Halterung für meinen Auspuff zu reparieren.  Er lädt uns ein, mit ihm nach Hause zu fahren, weil er nur ein paar hundert Meter vom Strand entfernt wohnt.
John ist handwerklich hervorragend ausgestattet und hat ein Lochblechband, das sich genial für den Zweck eignet. Wir breiten die Picknickdecke aus und legen uns unter das Heck des Veteranen. Eine 5 mm Schraube mit Scheiben und selbstsichernder Mutter macht die Angelegenheit perfekt.
Wir quatschen noch etwas, bedanken uns herzlich für die Unterstützung und machen uns auf nach Athen.



Die Strecke ist recht kurz, etwa 80 km. Nach einer guten Stunde stehen wir vor dem Hotel und haben vom Zimmer aus einen prächtigen Blick auf die Akropolis.


Den Rest des Tages schauen wir uns die nähere Umgebung an und sehen, nachdem wir Donner vernommen haben, von der Dachterrasse aus, dass im Norden der Stadt ein heftiges Gewitter niedergeht. Wir informieren uns über die örtlichen Gegebenheiten und Sehenswürdigkeiten und planen den morgigen Tag.
 

Donnerstag, 27. Juli 2017


Abschied von Olympia

26.07.2017


Nach einem guten Frühstück im Inomaos Hotel gleich gegenüber der Kirche verabschieden wir uns und besuchen noch das Museum der Antiken Olympischen Spiele. Die Bedeutung der Spiele damals hat auch heute nichts am tieferen Sinn verloren.
Damals haben sich über einen Zeitraum von 1160 Jahren Athleten aus ganz Griechenland alle 4 Jahre in Olympia getroffen, um unter gleichen Gegebenheiten nach geltenden Regeln einen fairen Wettkampf auszutragen.

Dass das olympische Feuer immer noch am ehemaligen Altar des Hera-Tempels mit Hilfe des Sonnenlichts und einem Sammelspiegel entzündet wird, ist das einzige was heute übrig geblieben ist.

Nach dem Besuch drehen wir eine letzte Runde durch den Ort und passieren das Ortsschild in nördlicher Richtung.

Auf den Rat des Hotelchefs nehmen wir nicht die kürzeste Route, die zum Teil sehr viele Steigungen und Gefälle haben soll. Wir nehmen den Weg über Pyros und Patras, auch wenn unser Navi uns immer wieder auf andere Wege führen will. Auf halbem Wege nach Patras gibt es immer wieder Klopfgeräusche an der Hinterachse. Ich tippe auf den Auspuff bzw. die Halterung des Endrohrs.

Bingo! Die Schelle ist weg und das Rohr stößt in Schlaglöchern immer wieder gegen den Stabilisator. Ich schaue, was ich an Hilfsmitteln dabei haben könnte, was brauchbar ist. Mangels vernünftigen Materials nehme ich Blumendraht und eine kräftige Kordel und verflechte das ganze kunstvoll, damit die Geräusche nun auf Dauer verstummen. Die Fahrt geht weiter.

Wir passieren Patras, sehen aus der Ferne nochmals die Brücke und fahren auf der perfekt ausgebauten Küstenstraße Richtung Korinth. Man verliert sogar mit der Zeit etwas die Euphorie über die tollen Landschaften, den Wechsel zwischen Bergen und Meer im Sonnenschein.

In Korinth angekommen, beziehen wir schnell unser Zimmer im Acropolis-Hotel  und machen uns postwendend auf nach Isthmia um vielleicht noch John am Tauch-Center anzutreffen.
Morgen wollen wir nämlich einen Tauchgang im Golf von Korinth machen, um dort einen versunkenen Tempel und Amphoren in 12 Meter Tiefe zu besichtigen. Das Tauch-Center ist da, aber John hat für heute Feierabend.

Wir beschließen, die Zeit anders zu nutzen und noch nach Alt-Korinth zu fahren. Wir lassen uns zuerst von unserem elektronischen Begleiter führen, folgen dann den Wegweisern und vertrauen schließlich nur noch unserem Gefühl.





Der Weg wird immer steiler, ist am Schluss nur noch eine Schotterpiste, aber wir erreichen dann den Platz vor den Toren Alt-Korinths. Der Ausblick ist überwältigend.
Wir genießen von der Brücke, die hinauf zum Eingang geht, den Ausblick über den Golf und die Berge, hinter denen die Sonne langsam versinkt. Mit diesen Eindrücken steigen wir ins Auto und fahren den steilen Weg hinab in unser Hotel.

In dieser Nacht gibt es keinen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Hotels und Olympia übernachtet fünf Meter vom Meer entfernt auf einem kostenfreien Parkplatz…

Dienstag, 25. Juli 2017


In Olympia



25.07.2017

Zu Olympia könnte man ganz viel sagen, aber das meiste steht in Geschichtsbüchern und hier sollen die Bilder sprechen...



Apollon mit dem kleinen Dionysos



Zeus auf dem Chef-Sessel



Kaiser Hadrian - Römer waren halt auch da...


Das Gelände - The ancient site

Hera-Tempel


Hier wird das Olympische Feuer entzündet!

Das antike Stadion

Der Zugang zum Stadion

Zeus-Tempel, oder was davon übrig ist...



(Fast) Kein Mensch auf dem Gelände, außer uns!





Und Tschüss...